Mittwoch, 30. Januar 2008

Bouldering Report Hampi

It's fabulous as everybody knows. The Granit/Gneisstone builds sharp little edges and crimps, this is solid rock! yes it is warm here and getting really hot and hotter every day, so the best months to climb are from the end of november to january and even then you will climb in the early morning and in the evening and at wounderful full moon nights! If you stay out all day you probably need about 6 litres per person, that's a lot to carry. But we stay, it is so painful but so good bouldering here, it is amazing! The solution is the Baba cafe, where you can buy food and water (Rupies are lighter than water!) Anneliese is working on "cosmic friction", a tricky slab and I did a first ascent of an estimated 7a+ boulder, we named it "bam bam". A serious 7a+, not a Hampi 7a! Hampi is like this stoned (I guess on the movie as well) chris shama says, there is the dark side of this place, which means: trash, disabled people and crime happened in the rocks (not anymore, that's what we know) and last but not least: DIARRHEA, that's the energy absorber Nr.1! Warm up your fingers and be strong on crimps before you come here and you will have more fun!
Klaus

Bouldern und mehr ...

Sonntag, 27. Januar 2008

Hampi

Hampi

Immer noch Indien. Weshalb? Nun, weil wir uns an das Essen adaptiert haben und es schon besser schmeckt. Sogar den Virus auf unserer Speicherkarte sind wir los, sodass wieder Bilder folgen. Endlich sind wir wieder einmal in unserem Reisealltag und geniessen die immer noch schmerzhafte Boulderei. Einer meiner Finger hat sich farblich veraendert und auch die Bewegungsfreiheit ist eingeschraenkt. Generell schmerzen aber alle Finger von mir, wie auch von vielen Kletterern hier. Doch wir sind zaeh, und langsam passen sich unsere Koerper an! Anneliese "arbeitet" (ja die Anfuehrungszeichen sind wichtig, ich weiss) an "cosmic friction", ein sauschwerer technischer Boulder, den viele Jungs hier verfluchen, weil sie keine Chance haben, ein Klassiker eben. Meinereiner springt schon den dritten Tag bei BABA's Cafe (siehe Bouldervideo "Pilgramage") herum, und langsam komm ich dem oberen Griff naeher, was leider noch nicht viel bedeutet! Kurzum: Es taugt uns!
Die Landschaft ist a Wucht, wenn man von einigem Vielen absieht. Nur die Sache mit den Schlangen und Chamaeleons ist wie verhext, alle sehen sie, nur wir nicht. Apropos verhext: Hexen haben wir dafuer schon gesehen (hier haengen komische Leute herum, das koennt ihr euch nicht vorstellen!) Ach ja, wir haben grad a Kaeltewelle, statt 32 Grad am Morgen hatten wir die letzten zwei Tage 29 Grad, sogar ein zwei Woelkchen konnten wir am Himmel ausmachen, brrrrr....
Klaus

Dienstag, 22. Januar 2008

Endlich Indien!

Generell koennen wir sagen, dass der Muell hier ueberall herumliegt. Aber! Inder haben schon ein System. Vermehrt befindet sich der Abfall an Flussufern, denn mit der Regenzeit kommt die "Muellabfuhr". Das beste indische Essen gibts in Laos, nicht hier.
Hampi hat jetzt zwei Nichtraucher. Ap und Ki. Und mit Rauchen meine ich nicht Tabak. Jedesmal, wenn wir "Nein, danke" zu einem Joint sagen werden wir betrachtet wie die lila Milkakuh vorm Stephansdom! Da hinten sitzt zum Beispiel eine, die schon den dritten Tag mit Scherenschnitten und Volksschulmalerei verbringt. Konversation mit (solchen) manchen Leuten ist hier "speziell". In etwa "Hey, wie geht es dir?" - Antwort: "Nein, es ist schon Viertel nach 8". Ja, es gibt definitiv eine groessere Auswahl an Drogen hier. Die Bloecke hier sind wie im Tessin, selber super Granit/Gneiss und viele kleine feine Leisten. Also alles andere als gelenkschonend. Hier Klettern wir mit 80 Prozent Power, zu Hause mit 101 Prozent. Die 21 Prozent ringt uns das Immunsystem ab, das arbeitet hier immer auf Hochbetrieb. Leute verlassen ploetzlich das Restaurant, kippen um oder kotzen am Strassenrand und scheissen drauf los = Willkommen in Indien! Taegliches Gespraechsthema: Wie geht es dir heute? Was hilft am Besten gegen welche Art von Durchfall? ...
Nicht einmal die Inder schaffen einen konsestenten Stuhlgang (deren XXX liegt ja an den Strassenraendern - ohne Klopapier = Einheimischenexkremente).
Uns gehts gut. Fuer Indien sehr gut. Ich hatte eine heisse Fiebernacht und Anneliese einen HNO-Infekt, doch wir sind ja bestens mit chemischer Keule versorgt. Und Indien ist doch (!) so schoen, das zeigen euch die Fotos!
Vor kurzem waren wir auf Krokofari (Krokodilsafari), das heisst den Bach, an dem angeblich zwei Krokos wohnen entlang schlendern mit offenen Augen und der Machete in der Hand. Das war ein toller Rasttag, das kaum zu fassende Highlight (abgesehen von Adlern, Eisvoegeln, Waran, Iguana, Affen, Schildkroeten, Papageien, Eidechsen, Eichhoernchen, ...) war, dass wir fuer 0,5 Sekunden ein Riesenkrokodil sahen. "Habedehre" war das ein Geraet - eines aus der "Ich schluck einen ganzen Ochsen - Liga", kein Schmaeh, 5 Meter! Am Retourweg haben wir respektvoll Abstand zum Wasser bewahrt. Ja also, so in etwa erleben wir derzeit Indien. Entschuldigt, ich muss schnell aufs Klo ;)
Klaus

Freitag, 18. Januar 2008

Donnerstag, 17. Januar 2008

Climbing report Sri Lanka

There is rock, definitly a lot, especially for Big Wall climbers I would suggest the Knockels Range and if you search on the island you might find a lot. There are walls, but no bolted sport climbs or topos for Big Walls, so explore, good luck because I am not so sure about the rock quality ... The climbing gym in Colombo is closed because there were no customers (don't trust the web info! except this here :).
Klaus

Montag, 7. Januar 2008

Sri Lanka

Das war unser erster Eindruck von Sri Lanka, spaeter veroeffentlicht:

War nicht geplant, ist nicht geplant. Doch wir sind hier. Es ist zum
Kotzen mit der indischen Botschaft. Echt zum Kotzen! Wir wollen endlich klettern in Hampi. Wie lange ist es her, dass wir wirklich klettern waren? Seit Krabi (ewig). In Bangkok bekamen wir das Visum nicht so schnell als angenommen (Fehlinfo via Internet). Also cancelten wir nur den Flug von Sri Lanka nach Indien (hier in Colombo haetten wir nur den Flieger gewechselt) und verweilen nun hier wegen des Visums. Dann nach einem langweiligen WE in Colombo bekamen wir eine Nummer, dafuer warteten wir einen Tag lang. Mit der Nummer waren wir heute (eine Woche spaeter) nochmal da. Diesesmal durften wir bezahlen und unser Zeug abgeben, wieder wird eine Woche vergehen, bevor wir von hier wegkommen! Seit Weihnachten wollen wir nach Indien, wann werden wir da sein? So ein Scheiss Vorgeschmack auf Indien, hoffentlich aendert sich das alles.

So nun zum Land selber...
Ankunft war in der Nacht und schon gleich einschuechternd. So viel Militaer haben wir noch nirgends gesehen, alle fuenfhundert Meter Patrolien, jeden Kilometer Checkpoints, Stacheldraht, schusssichere Westen, Sandsaecke, Bunker vor Banken und grossen Gebaeuden. Sie kontrollieren alles und jeden. Unter Busse wird mit Spiegeln nach Bomben gesucht etc.... In Bagdad ist es sicher nicht anders. Am Ankunftstag hat die Regierung Rebellenstellungen (die so genannten tamilischen Tiger - eine Minderheit - kaempfen gegen die Regierung) bombardiert, jetzt warten sie nur auf Vergeltung. Und prompt wurde ein wichtiger Politiker erschossen und gestern sind Leute bei einem Bombenattentat gestorben. Nicht gerade einladend. So ich schreib dauernd wie beschissen es ist in der High Security Zone, wo eh alles (Fotos etc...) verboten ist. Doch das ist hauptsaechlich in Colombo Town, wo wir uns nur zum Visum betteln aufhalten. Inzwischen haben wir uns schon fast daran gewoehnt, dass wir dauernd durchleuchtet, durchsucht und abgetastet werden. Es hat auch was Positives, wenn einem ueberall die Tasche abgenommen wird, ist leichter.
Und wenn ich schon beim Schlechten bin.
Unsere erste Couchsurfing Erfahrung war auch negativ.
Viele Tsunami Ruinen entlang der Straende.

So jetzt reichts aber mit dem Schlechten:
Sri Lanka hat Leoparden, wilde Elefanten, acht verschiedene Sorten
von Schildkroeten, Krokodile, riesige Warane, Flughunde, Schlangen, Affen, Tee, Juwelen und natuerlich schoene Sandstraende. Eine einzigartige tolle Artenvielfalt! Echt.
Krokos und Schildkroeten, Warane, Affen haben wir schon gesehen, Warane
sieht man recht oft (bis zweieinhalb Meter gross!) Straende auch, Straende sind langweilig (fuer uns). Aber diese lieben kleinen Kroetchen mit dem
Schilde, ja die sind echt herzig. Und die kleinen Krokos, auch so suess. Trotz allem sind wir schon voll im Ruhestress und hoffen uns bald wieder bewegen zu koennen, vielleicht in Indien? :-)
Mal sehen...

Klaus

Kleiner Nachtrag:
Die Situation verschaerft sich taeglich, die theoretische Waffenruhe ist seit vorgestern aufgehoben und Soldatenstuetzpunkte sind noch staerker bewaffnet, Bombenattentate haeufen sich, ... als Touristen sind wir jedoch kaum gefaehrdet, alles ist halb so wild, wie es klingt bzw. in den Medien oft aufscheint.
Wir bekamen heute unser Visum und fliegen morgen frueh nach Chennai!


Sri Lanka

Eigenverantwortung

Watch your step! Mind your head! Take care, the beverage you are enjoying is hot! Sorry, I can't start driving until you are behind the yellow line! No! It is not allowed to touch it! Caution, cildren can swallow this plastic bag! Yes, we know where the climbing area is, but unfortunately we are not allowed to tell you where it is, ... because of insurance reasons, ... we are sure you understand this. Solch australische oder US-amerikanische Sprueche kennen wir/ihr gut.

Museen haben keine Sperrlinien, keine Vitrinen, keine Grenzen, die Schildkroeten in der Farm sind soo lieb und mit ihnen zu spielen ist erlaubt. Beim Bootsausflug durfte ich sogar die Warane und Krokos fangen. Probiert haett ich's, leider sind die Viecher so flink, nicht zu fassen! (im wahrsten Sinne). Fahren im Zug wird zum Erlebnis, wenn wir uns zu den offenen Tueren hinaushaengen, um den Fahrtwind zu erhaschen. Und da kommt sie wieder in Form eines Baumes auf uns zugerast, die Eigenverantwortung und schnell den Kopf hinein! Das Teemuseum ist eine feine Sache, gemuetlich, riesig, leise, einfach nett. Ohne Diashow, Stereokopfhoererpseudo-Guide oder andere aufdraengliche ("must see") Shows! Und wenn der Bus faehrt kann immer noch auf und ab gesprungen werden, jeder wie er will.

Alles desinfizierte, sterilisierte, vakuumierte, hinter einer Vitrine unter kuehlen, keimfreien Bedingungen gelagerte, laktosefreie, zuckerarme und ohne Phenylanalin verpackte Essen mit Ablaufdatum... all das feine Zeug, wo der Mensch nicht selber an der Milchpackung riecht und entscheidet, ob es noch gut fuer einen ist oder doch schon sauer? ... all der Luxus, der uns das Denken abnimmt und Entscheiden erleichtert, den gibt es hier schlicht nicht.
Die banalsten Dinge, um die wir uns zu Hause nicht mehr kuemmern muessen ...
hier sind sie essentiell!
Klaus

Sonntag, 6. Januar 2008

Same, same but different!

Die Anneliese hat schon beinahe schwarz gesehen. Und damit meine ich nicht die vielen dunkelhaeutigen Sri Lanker. Vielleicht wegen des vielen Achseldufts oder war es der Uringestank? Eventuell weil sie nicht so gerne eingeklemmt wie eine Oelsardine Zug faehrt. Ihr merkt schon, wir als Fernbeziehungspaerchen kommen wohl nie vom Zugreisen ab, auch jetzt nicht, wo wir doch ein in-der-Ferne-beziehungfuehrendes Paerchen sind. Colombo Hbf. gleicht dem Westbahnhof in Wien am Freitag nachmittag, wenn alle Studenten nach Hause wollen, wobei: Man multipliziere die Menge der Menschen mal zwei und reduziere die Anzahl der Zuege auf einen. Ein halbes Stuendchen (was ist das schon?) zu spaet kam er dann, ein Zug mit qualmender Diesellok aus der englischen Kolonialzeit. Noch bevor der Zug zum Quietschen kam, sprangen die ersten zu den Fenstern hinein (echt a gute Strategie). Nach einer Minute hat sich die Anneliese ueberlegt, ob sie jetzt oder gleich zusammenbricht. Zusammengebrochen ist dann die Lok, noch vor der ersten Station. 120 km galt es zu bewaeltigen, in 3 Stunden. Als Optimist musste ich sagen: "Gut, 5 km haben wir schon. Seit sich das staehlerne Ross mit offenen Wagons durch Tunnels quaelte (Diesellok, hab ich erwaehnt oder? = viel, viel schwarz vorne raus!) haben wir Staubschutzmasken. Eh viel zu spaet, Hanoi, Bangkok, Colombo und viele andere Staedte haben sich schon in unseren Lungen festgesetzt.
Positiv anzumerken ist, dass selbst in einem so armen Land die Oeffis subventioniert werden. Fuer eine Kurzstrecke bezahlten wir 6 Srilankan Rupis, die Internetbenuetzungskosten, um diese eine Zeile darueber einzutippen sind hoeher als der Fahrtpreis (3,5 Eurocent, Langstrecke ca. 0,80 Eurocent). Das gilt nur fuer den Zug, sei hier noch schnell gesagt, Sri Lanka ist das "teuerste" asiatische Land bisher. Sechs Stunden hat es gedauert, und am Ende bekamen wir sogar noch einen Sitzplatz; und mein Schatz, ja die hat ihr mentales Training gut ueberstanden. Nun sind wir hier in der Mitte der Insel, wo der beste Tee gedeiht. Ceylon war der in der Kolonialzeit gebraeuchliche Name fuer Sri Lanka.
Wir sind gegen Legebatterie-Huehnerhaltung! Mehr denn je.
Noch was: Von einer tamilischen Teepflueckerin habe ich eine Kombination aus Betelfrucht, Kokablatt? und oranger Paste zum Kauen bekommen (die Kauen das den ganzen Tag). Ich kann berichten, mehr pfui als uii! Zu Beginn eines der bittersten Erlebnisse fuer meinen Gaumen, bevor alles im Mundraum betaeubt wurde und ich ueber den Teefeldern schwebte ;-). Nein stimmt nicht, doch heute hab ich erfahren, dass Zeug soll ausser oranger Spucke auch high machen? hm, war eher wie eine Nelke gegen Zahnweh oder die Betaeubung beim Zahnarzt. Das kennt ihr sicher.
Klaus

Zugfahren in Sri Lanka

Von Colombo nach Kandy sollte es drei Stunden dauern. Der Zug mit dem Observation Saloon - bekannt fuer die grossen Fenster zum Bewundern der Landschaft - war natuerlich schon ausgebucht, darum kauften wir 2. Klasse-Tickets fuer den Expresszug und hofften dadurch wenigstens einen normalen Sitzplatz zu ergattern. Doch es kam ganz anders. Sowas habe ich noch nie erlebt! Der Zug hatte 30 Minuten Verspaetung und wir warteten mit den anderen am Bahngleis auf seine Ankunft ohne die blasse Ahnung, was hier gleich abgehen wird. Wir dachten schon, es warten viele Leute, doch es wird wohl ein langer Zug sein. Bloedsinn, der Zug fuhr ein und hatte vielleicht 6 Wagone. Bevor der Zug noch zum Stillstand kam, sprangen die Leute bei der Tuer hinein und krabbelten sogar bei den Fenstern rein. Wir standen natuerlich auch noch am falschen Ende, bei der 3. Klasse und mussten somit noch nach vor zur 2. Klasse rennen. Ein Sitzplatz war sowieso zu vergessen, doch dass wir kaum stehen konnten, davon ging ich zuvor nicht aus. Wir schafften es in der Naehe der Eingangstuer einen Stehplatz zu bekommen, neben, vor und hinter uns dicht aneinander gedraengte Leute. Bewegte ich meinen Fuss nur ein kleines bisschen, stand ich meiner Nachbarin auf die Zehen. Ich dachte mir, fahr doch endlich, fahr! Doch nein, der Zug bewegte sich nicht und es kamen immer mehr Leute rein und erstaunlicherweise fand jeder noch ein kleines Plaetzchen zum Stehen. Die letzten standen dann zu dritt ausserhalb auf den Einstiegsstufen. Dann gings los. Oh Mann, das war die Hoelle fuer mich, oder anders gesagt gutes mentales Training. Es war eine klaustrophobische Situation, total schwuel, keine Bewegungsfreiheit, langes Stehen und keine Frischluft. Das einzig Positive daran, wenn mir schlecht und schwarz vor den Augen wird, kann ich gar nicht umfallen, da kein Platz dafuer waere. Wie so oft, wurden wir von einem "Sri Lankesen" mit den ueblichen Fragen (where are you from? how long have you been here? do you like sri lanka? where are you going? ...) zugeschwatzt, doch diesmal ueberliess ich Klaus das Antworten, ich konzentrierte mich darauf, meinen Blick nach draussen und nicht in das vollgestopfte Innere des Zuges zu wenden und ein bisschen Fahrtwind zu erhaschen. Drei Stunden so durchhalten? No way! Doch das war noch nicht alles! Nach ca. 20-minuetiger Fahrt hatten wir ein Breakdown. Die Maschine der Lok war hin. Vielleicht ueberlastet, weil der Zug jedesmal ueberladen ist? Wieder Warten und Stehen und kein Fahrtwind. Nach ca. einstuendigem Stillstand gings mit einer neuen Lok weiter. Gottseidank - ich war ja so froh - stiegen nach ein paar Stationen mehrere Leute aus und wir ergatterten endlich einen Sitzplatz. Doch nur zwei Stunden Stehen! Aus den zuvor angenommenen drei Stunden Fahrtzeit wurden schliesslich sechs. Wiedermal ging ein ganzer Tag fuers Reisen drauf. Es war schoen die Landschaften zu sehen. Doch angenehm ist das Reisen mit dem Zug hier nicht immer. Die Fenster und Tueren sind stets offen, damit es nicht so heiss ist, doch dadurch kommt man immer wieder in den Genuss der Dieselrauchwolke und es ist sehr laut. Der aus der englischen Kolonialzeit stammende Zug rattert, knarrt, wippt auf und ab, nach links und nach rechts. Manchmal werden die Geraeusche von singenden und trommelnden Sri Lankischen Gesaengen untermalt. Auf jeden Fall ein Erlebnis, das Zugreisen hier und zudem das billigste Transportmittel. In Kandy angekommen haben wir uns gleich das Rueckfahrtticket fuer den Observation Saloon reserviert, dieser Zug sollte nur 2,5 Stunden brauchen. Mal sehen, ob wir nach 4 Stunden in Colombo ankommen!

Anneliese

Freitag, 4. Januar 2008

Der Praesident

Wir sassen gerade bei Cafe Latte und Croissant, als ich Soldaten auf den Daechern bemerkte. Wir hoerten die Kraehen anstelle des Gehupes und der ueblichen lauten Strassenbelaestigung. Die Soldaten (allgegenwaertig) schoben die riesigen Strassenbarrikaden quer, sodass die einmuendenden Strassen blockiert waren. Nun wurde es leise. Sehr leise. Der Betrieb im Cafe stoppte. Jegliche Bewegungen stoppten. Kein Fussgaenger durfte in die Naehe der Hauptstrasse, kein Auto, kein Tuktuk mehr, die Strasse war komplett leer. Die Soldaten standen doppelt so stramm wie sonst, der Finger am Abzug, daran aenderte sich nichts. Die gespannte Stille breitete sich mehr und mehr aus. Alles kam zum Erliegen. Zwei exakt gleiche Kolonnen rasten irrsinnig schnell an uns vorbei. Mit einem strategischen Abstand von einer Minute. Ein Motorrad mit zwei gepanzerten und bewaffneten Soldaten, dann ein Polizist auf einem weiteren Motorrad, gefolgt von zwei grossen Armeejeeps (voll Soldaten), in jede Richtung waren mindestens drei Gewehrlaeufe gerichtet. Dazwischen ein schwarzer Mercedes. Die getoenten Scheiben haben sich kaum vom schwarzen Lack abgehoben. Danach wieder, bewaffnete Motorraeder. Wahnsinn so etwas, ich wette, der beschuetzte Praesi wuenscht sich, er koennte auch einfach so wie wir im Bus fahren. Ohne diesen ganzen Sicherheitswahnsinn.

Klaus