Montag, 30. Juni 2008

suedafrika 3

Haengematten Gedanken...

Ach Leute, Suedafrika ist sooooo wunderschoen! Ich liege gerade in unserer Haengematte, in meiner linken Hand ein feines Glas roter Pinotage. Hinter mir sitzt Bryant, der gerade die Gitarre spielt, begleitet von Vogelgezwitscher in unbeschreiblich schoener Halbwuestenlandschaft. Das Ganze, nachdem wir alle gestern unsere Kletterprojekte klettern konnten! Ein paar Woelkchen zieren den sonst so offenen weiten blauen Himmel hier. Es ist Winter und trotzdem verwende ich Sonnencreme :). Oha! Josh oeffnet schon wieder eine feine Flasche Wein. Wein - Anneliese - Gesang und Klettern. Wie kann es mir da besser gehen? Immer wieder finden wir Jahrtausende alte Hoehlenmalereien und sogar Werkzeuge von sg. Bushmen am Kletterfelsen. Wein in diesem Land - oh mein Gott, so gut sag ich euch, unbeschreiblich!
Leckereien und einen super Lifestyle gibt es in den Staedten, wo wunderschoene Plaetze in mediteranem Klima, feinste Leckereien, Cappuccino und vieles mehr zum Flanieren einladen (zb. Nelson Mandela Square in Joburg). Ein solches Lecker Mekka haben wir dann in Cape Town aufgesucht, wo wir zu Livemusik Krokodil, Wildschwein, Strauss und andere Delikatessen mit feinen Roten kombinierten. Mmmmmhhhh!!!!
Abgesehen davon war da leider gerade mieses Wetter, aber als die Wolken zum ersten Mal aufbrachen und wir von der "Waterfront" aus sahen, wie nahe der Tafelberg an der Stadt liegt - schoen sag ich nur, schoen!
Jedoch, und das ist wichtig, aufpassen! Wo und wie ihr euch in diesem Land bewegen koennt ist entscheidend. Locals vor Ort zu kennen ist hierzu der Schluessel. Wenn ein Einheimischer so etwas wie: "Naja, wenn du unbdingt da hin musst dann..." oder "Nimm etwas Geld mit, aber nichts Wertvolles" etc..., sagt, dann weiss man schon Bescheid. Beispielsweise gibt es bessere Plaetze fuer eine Fotosession als Alexandria in Joburg. Nicht weil einem eventuell die Fotoausruestung gestohlen wird, sondern eher, weil das nur Bestohlen zu werden eine glueckliche Ausnahme darstellt. Doch zu Tode gefuerchtet ist ja auch gestorben oder? Wir jedenfalls haben eine Woche in Johannesburg und eine in Pretoria ueberlebt, dort sogar in "Sunnyside", einer echt miesen Gegend. Dass uns bisher nahezu nichts passiert ist, verdanken wir unseren Freunden hier. Danke an Stephen, Kobus und Mike und Ruth Behr! Hilfe beim Organisieren der Reise, Kletterfuehrer, Unterkuenfte und vor allem "Ueberlebenstricks" fuer S.A. sind nur einige der vielen Gefaelligkeiten, die sie uns erwiesen. Vielen herzlichen Dank!
-Was waere Reisen ohne Gastfreundschaft?-
Klaus

Shark Cage Diving

Wale haben wir ja bereits in Kanada gesehen, doch Haie ..., dazu hat man in Suedafrika die einmalige Chance. Der Spass kostet zwar einiges, dafuer kann man in einem Kaefig unter Wasser grosse "Weisse Haie" in naechster Naehe beobachten, das man vermutlich nur einmal im Leben macht. Um 6:15 Uhr gings los Richtung Gaansbai (oestlich von Capetown), wo es nach einem Fruehstueck und einer Einfuehrung raus aufs Meer ging. Das Fruehstueck war voll lecker, doch die meisten behielten es leider nicht lange im Magen. Uebrigens sahen wir dort Bilder von Brad Pitt, Leonardo diCaprio und Prinz Harry, die alle schon mal hier zum Haitauchen waren! Mit dem Boot gings zum so genannten Shark Alley, gleich neben einer kleinen Insel, die von 60.000 Seeloewen bewohnt ist = kein Wunder, dass man dort Haie findet. Unser Guide meinte, die See sei heute noch nicht ganz so rau, doch der Gestank der verschissenen Seeloeweninsel und der meiner Meinung nach doch ziemlich hohe Wellengang (ich glaubte manchmal, unser Boot kippt um) fuehrte dazu, dass unser Freund Josh als Erster unsrer ca. 15-Personen-Gruppe sein Fruehstueck wieder los wurde. Trotzdem ging er tapfer mit uns in den Kaefig, der fuer 6 Leute Platz bietet. Mit Neoprenanzug, Taucherbrille und Unterwasserkamera ausgestattet gings ins eiskalte Wasser (man bedenke, es ist momentan Winter in Suedafrika). Die Guides warfen Fischkoeder ueber Bord und zogen einen Plastikseeloewen auf der Wasseroberflaeche hin und her. Und dann kam der erste Hai auf uns zu! Wow, so laessig und so nah!
Auf dem Boot wars saukalt, weil man tropfnass war und es sehr windig war, keine Sonne. Trotzdem wollte ich nochmal in den Kaefig rein! Diesmal laenger, weil keiner der andren Leute mehr wollte, entweder weil ihnen so schlecht war oder sie sich grad uebergaben. Sogar neben mir im Kaefig erbrachen zwei! Gschmackig! Vor allem, weil ich im "richtigen" Moment Wasser schluckte: voll wellig, der Hai schnappte nach totem Fisch, mit seinem Hinterteil schlug er gegen den Kaefig, wir wurden herumgewirbelt, neben mir Erbrochenes und tote Fischstueckchen ueberall, ich wollte auftauchen, um Luft zu holen -> stattdessen nahm ich einen Mund voll Wasser! Mmhhh... Trotzdem war der Moment sehr beeindruckend, als dieser grosse Hai so nah zu uns kam und ich direkt in sein Maul mit den vielen Zaehnen schauen konnte! Leider waren Klaus und unsre zwei amerikanischen Freunde nicht mehr im Kaefig mit mir, den Amis war zu schlecht, Klaus zu kalt. Die Jungs halten halt nix aus, mir war zwar auch eiskalt, aber die Wellen machten mir nichts aus, vor allem war das meine Chance Weisse Haie einmal hautnah zu erleben! Deshalb bekam ich nach unsrem Ausflug den Titel "Hardcore-Seaman" von meinen drei Begleitern verliehen.
Waehrend der Heimfahrt sahen wir als Draufgabe noch Wale ("Southern Rights") und Pinguine. Das Cage Diving war voll das Erlebnis! Wahnsinn, was Suedafrika alles zu bieten hat! Wunderschoene Landschaften, einzigartige Tierwelt, sooo guten Wein, voll freundliche Menschen, tolle Felsen! Momentan sind wir in den unendlich wirkenden Rocklands (Cederberg), ein Paradies zum Klettern und Bouldern!

Anneliese

Dienstag, 17. Juni 2008

Ostrich Riding


A professional Ostrich Ride

An example of a painful fall of an Ostrich
suedafrika 2

Mittwoch, 11. Juni 2008

Ich habe einen Bock geschossen!

Ca. 90 Prozent der Leserschaft denkt sich nun: typisch eh klar oder so! Stimmts, oder habe ich Recht? Nun wirklich! Denn ich habe meinen tollen Block mit der Geschichte ueber den Bock in unserem Chalet vergessen. Doch das war so...
Sechs Sechsertraeger-Bier wurden in das Offroadvehikel eingeladen und ich wurde genoetigt zu trinken! Ujjj, dachte ich mir, ob das wohl zwei verantwortungsvolle Jungs sind? Der eine Detektiv der suedafrikanischen Polizei, der andere der Vorstandsvorsitzende der hiesigen Jagdgesellschaft.(Nebenbei: Lt. diesem Polizisten ist die Chance fuer eine suedafrikanische Frau vergewaltigt zu werden groesser, als die Chance lesen zu lernen!) Eine Fahrtsstunde spaeter (gut angeheitert) wechselten wir das Vehikel und fuhren kreuz und quer ueber typisch suedafrikanisches Grassland, nun verfolgten wir eine Herde "Blessbocks", die logischerweise sehr nervoes waren (am Morgen schossen sie schon einen), und immer ausserhalb der "Reichweite". Ich meinte, wir sollen doch das Schiessgewehr einfach umschnallen und uns vorsichtig anpirschen (das waere eher meine Vorstellung von Jagen), nix da! gefahren wird! Das erste Ohrenpfeifen hatte ich, obwohl ich noch am Zielen war. Ha ha, sensibler Abzug was?, hat der eine "Guide" oder "Trunkenbold" bloed gelacht (Idiot!!!). Der zweite Schuss fiel, als ich meinen Finger bereits vom Abzug weg hatte und der Fahrer einfach losfuhr, alleine die Vibration des Fahrzeugs loeste den Schuss aus! (Oh Mann, ich sags euch!) Der naechste (erste beabsichtigte) war angeblich ein Traumschuss, was weiss ich schon? 180 Meter Entfernung mit Seitenwind, in den Hals getroffen mit ca. 7.31 mm Projektil, bla bla spezial Jaegermunition... Gelobt haben sie mich noch den ganzen Rest des Tages, es war schon nervig. Direkt am Ort des Geschehens haben sie mein Gesicht voll Blut geschmiert und dann musste ich noch rohe Leber essen (schmeckt auch nicht besser als gekocht). Der Schuetze neben mir hat nach (!) meinem Schuss erst festgestellt, dass er fuer sein Gewehr die falsche Munition mit hatte, also, wenn ich das Tier nur verletzt haette, koennte er es gar nicht erlegen. Ich sags euch das ganze toppt sogar die Bud-Light Dosenbierfischer aus den Staaten! Wenn ich jetzt einen Jaeger sehe, dann renn ich, aber schnell!
Doch gestern hatten wir das Filet! Mmmm, das war soooo gut! Heute machen wir das zweite, und dann sind da noch so 10 kg gutes Fleisch uebrig, den Rest (40 kg Fleisch) habe ich Angestellten auf der Farm ueberlassen. Das Fleisch ist so gut, dass ich mir vorstellen koennte wiedermal einen Bauern zu fragen, ob es ihm was ausmacht, wenn er ein Boecklein weniger auf der Wiese hat. So einfach ist das hier naemlich, wenn's auf deiner Farm herumrennt, gehoerts dir. Und Farmen hier werden in Quadratkilometern gemessen.
Blessbock Rezept: Fillet nach Belieben wuerzen, dann in der Pfanne mit Butter anbraten und anschliessend in CapeRedWine bei ca. 200 C fuer eine knappe Stunde Braten! mmmm!

Klaus
PS.: Ein Elefant waere zu viel Fleisch.