Mittwoch, 11. Juni 2008

Ich habe einen Bock geschossen!

Ca. 90 Prozent der Leserschaft denkt sich nun: typisch eh klar oder so! Stimmts, oder habe ich Recht? Nun wirklich! Denn ich habe meinen tollen Block mit der Geschichte ueber den Bock in unserem Chalet vergessen. Doch das war so...
Sechs Sechsertraeger-Bier wurden in das Offroadvehikel eingeladen und ich wurde genoetigt zu trinken! Ujjj, dachte ich mir, ob das wohl zwei verantwortungsvolle Jungs sind? Der eine Detektiv der suedafrikanischen Polizei, der andere der Vorstandsvorsitzende der hiesigen Jagdgesellschaft.(Nebenbei: Lt. diesem Polizisten ist die Chance fuer eine suedafrikanische Frau vergewaltigt zu werden groesser, als die Chance lesen zu lernen!) Eine Fahrtsstunde spaeter (gut angeheitert) wechselten wir das Vehikel und fuhren kreuz und quer ueber typisch suedafrikanisches Grassland, nun verfolgten wir eine Herde "Blessbocks", die logischerweise sehr nervoes waren (am Morgen schossen sie schon einen), und immer ausserhalb der "Reichweite". Ich meinte, wir sollen doch das Schiessgewehr einfach umschnallen und uns vorsichtig anpirschen (das waere eher meine Vorstellung von Jagen), nix da! gefahren wird! Das erste Ohrenpfeifen hatte ich, obwohl ich noch am Zielen war. Ha ha, sensibler Abzug was?, hat der eine "Guide" oder "Trunkenbold" bloed gelacht (Idiot!!!). Der zweite Schuss fiel, als ich meinen Finger bereits vom Abzug weg hatte und der Fahrer einfach losfuhr, alleine die Vibration des Fahrzeugs loeste den Schuss aus! (Oh Mann, ich sags euch!) Der naechste (erste beabsichtigte) war angeblich ein Traumschuss, was weiss ich schon? 180 Meter Entfernung mit Seitenwind, in den Hals getroffen mit ca. 7.31 mm Projektil, bla bla spezial Jaegermunition... Gelobt haben sie mich noch den ganzen Rest des Tages, es war schon nervig. Direkt am Ort des Geschehens haben sie mein Gesicht voll Blut geschmiert und dann musste ich noch rohe Leber essen (schmeckt auch nicht besser als gekocht). Der Schuetze neben mir hat nach (!) meinem Schuss erst festgestellt, dass er fuer sein Gewehr die falsche Munition mit hatte, also, wenn ich das Tier nur verletzt haette, koennte er es gar nicht erlegen. Ich sags euch das ganze toppt sogar die Bud-Light Dosenbierfischer aus den Staaten! Wenn ich jetzt einen Jaeger sehe, dann renn ich, aber schnell!
Doch gestern hatten wir das Filet! Mmmm, das war soooo gut! Heute machen wir das zweite, und dann sind da noch so 10 kg gutes Fleisch uebrig, den Rest (40 kg Fleisch) habe ich Angestellten auf der Farm ueberlassen. Das Fleisch ist so gut, dass ich mir vorstellen koennte wiedermal einen Bauern zu fragen, ob es ihm was ausmacht, wenn er ein Boecklein weniger auf der Wiese hat. So einfach ist das hier naemlich, wenn's auf deiner Farm herumrennt, gehoerts dir. Und Farmen hier werden in Quadratkilometern gemessen.
Blessbock Rezept: Fillet nach Belieben wuerzen, dann in der Pfanne mit Butter anbraten und anschliessend in CapeRedWine bei ca. 200 C fuer eine knappe Stunde Braten! mmmm!

Klaus
PS.: Ein Elefant waere zu viel Fleisch.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

... pah, wozu habe ich drei wochen wie ein vollidiot für die jagdprüfung gestrebert und die nervlichen qualen der praktischen schießprüfung auf mich genommen? seit montag bin ich nämlich ganz offiziell jägerin!!! und a trägerschuss aus dieser entfernung ist wirklich tadellos! weidmannsheil!
lg barbara

Anonym hat gesagt…

...und übrigens: es heißt schweiß und nicht blut! ;-) wh, barbara

Anonym hat gesagt…

Griaß eich ihr zwoa,

hoff eich gehts guat? guter schuss klaus. hat des viech eigentli hörndln zum mitheimnehmen? naja i glaub i bleib beim fliegenfischen *g*

lg philipp