Montag, 26. November 2007

Noch mehr Viet Nam

Wie lange noch bis Ha Noi?

Zitat Reisefuehrer: "Die auf kurzen Strecken gerade noch ertraegliche Holzwagenklasse... 9 Stunden sollte es dauern, zum zweiten mal (11,5 h waren es dann). Und das Tolle dabei: Wir haben jede Menge Zeit mit den Einheimischen zu plaudern. Activity-Style versteht sich. D.h. Pantomime, Zeichnen, Zeigen... Kaum jemand kann Englisch.
Minoritaeten: Im hohen Norden Vietnams leben sie, ganz alleine und abgeschieden, voellig auf sich selbst gestellt. Natuerlich wie eh und je. Deshalb gibt es als Besucher unzaehlige Regeln zu beachten. Kleidung, Benehmen und max. vier Besucher pro Haus. Keinesfalls ohne Guide, der ihren speziellen Dialekt sprechen muss. (Ang. lt. Reisefuehrer) Zuerst war da eine Schranke = bezahlen. Dann ein riesen Schild "Welcome Tourist". Noch waehrend wir auf dem Moped fuhren, rannten uns die lieben Dorfbewohner nach. Auf dem Dorfplatz angekommen, konnten wir nur schwer das Moped verlassen, da wir von Menschentrauben umringt waren. Nur die Frauen in ihrer zweifellos huebschen Tracht kommen und wollen einem alles selbstgenaehte andrehen. Kinder und Babys werden wachgeruettelt, damit sie schreien oder weinen und somit Mitleid erregen. Das einzige englische Wort, das alle koennen, ist "money". Im Halbstundentakt werden immer neue Touris im Mercedes Sprinter hochgefahren. Selbst in der Hoehle sind uns die "Rotkaeppchen" auf den dunklen Fersen. Rotkaeppchen deshalb, weil wir nicht mehr wissen zu welchem Volk welche Tracht gehoert. Es gibt weisse Tai, Tai, Hmong, schwarze, rote und Blumen-Hmong um nur einige der Voelker aufzuzaehlen. Schwierig diese Situation. Ist es gut diese Menschen zu besuchen? Wenn ich in so ein Dorf geboren worden waere, haette ich das Reisfeld zum Arbeiten und irgendwann wuerde ich sterben. Ohne eine Ahnung wie es wohl woanders ist? Vermutlich haette ich aber kein Beduerfnis "anderswo" zu leben. Wir Touristen eroeffnen ihnen neue Einnahmequellen, doch neue Perspektiven? Dank Satellitenfernsehen wissen die Menschen jetzt, was sie nicht haben. Kleine Kinder in schoenster Tracht betteln erfolgreich oder wollen alles moegliche verkaufen. Standardsachen sind Stickereien wie Tischdecken, Taschen etc. Doch die echt guten Haendler bieten: Waffen, Maedchen, Mariuahna, Opium, Postkarten (in der Reihenfolge) an!
Und trotzdem hat alles seinen Reiz. Die Reisterassen im Morgengrauen, ein
Wahnsinn. Die Reisbauern, die mit ihren Wasserbueffeln die Felder pfluegen und dabei den typischen Reishut tragen. Die Landschaften und Gebirge sind a Wucht. Momente sind es, die das Reisen interessant gestalten: als wir zb. an einem klaren Bach Pause machten und eine einheimische Dame ihre selbstgefaerbten Textilien wusch und sich dann so ueber ein Stueck Mango freute.
Mit zwei netten Amis unternahmen wir einen Mopedausflug. Wunderschoen war es, diese Gebirgsstrasse zu durchfahren. Bis nach (!) einer Kurve ploetzlich rutschiger Schlamm auf der Strasse war. Da lagen wir also auf der Strasse und vor uns ein anderer Mopedfahrer, dem es nicht anders erging. Das problem ist nun Annelieses linkes Knie. Wir hatten eigenlich noch eine zweittaegige Wanderung vor, eigentlich. Nach dem Besuch im hiesigen Spital entschlossen wir uns zur Abreise, um in Ha Noi einen faehigen Arzt zu finden. Fanden wir auch, 3 Wochen Pause! Mindestens. Wiedereinmal. Wir buchten eine Tour in die Ha Long Bucht. Auf dem schoenen Holzboot waren 10 Angestellte fuer 16 Gaeste. Wir uebernachteten in unserer eigenen Kabine mit eigenem Bad und heisser Dusche an Bord! Drei Tage, zwei Naechte alles inklusive und nur vom feinsten! Viet Nam hat manchmal ueberraschend gute Preis/Leistungsverhaeltnisse. Leider ist es hier meist diesig und bewoelkt. Schlecht zum Fotografieren. Die Bucht selber ist Unesco Welterbe und wird als achtes Weltwunder bezeichnet. Eine schoen grosse Hoehle haben sie hier, die es im Vergleich zu vielen andren Loechern alias Hoehlen, die im Reisefuehrer stehen, zur Abwechslung wert ist gesehen zu werden!

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