Laos People Democratic Republic ist eine sehr einfache Demokratie, denn es gibt nur eine Partei. Am 21. Feb. 2006 haben drei Truppen laotischer mit Unterstuetzung einer Truppe vietnamesischer Soldaten ein Hmong Dorf attakiert. Dabei wurde u. a. eine gelblich orange Fluessigkeit auf die Menschen gesprueht, abgesehen vom Helikopterangriff und Flugzeugbombardierung. Die letzten Gefechte waren vor ca. 4 Monaten als Hmong die 5 km von Vang Vieng entfernte Zementfabrik sprengen wollten. Der Anschlag wurde von Regierungstruppen vereitelt. Zwei tote auf deren Seite. Tote Hmong? Die Partisanen, Rebellen, Hmong oder wie auch immer, leben in einer am schwersten vom Vietnamkrieg betroffenen Zone, immer noch versaeucht von Minen und Blindgaengern in den Bergen. Und da sich das Gebiet nicht unter Regierungsgewalt befindet, ist es eine militaerische Sperrzone.
Die Xaisamboune Special Zone.
Genau da, wo sich die vielen Kalkfelsen befinden, an denen einst die zerschossenen Fluggeraete zerschellten, da wuerden wir eigentlich gerne klettern. Volker Schoeffel und Crew hat 2005 einige Routen erschlossen, in der Hoffnung, dass sich die Situation bald "einraenke". Es kam aber vor wenigen Monaten erneut zu Gefechten, deshalb ist es eigentlich eh unmoeglich ein Permit fuer die Region zu bekommen. Wenn wir mit anderen Reisenden darueber reden sind alle ganz erstaunt. Wer sich nicht extra informiert (Unicef, Rotes Kreuz, Hotelbesitzer, Kletterguides, die wir besser kennen etc ...) hat keine Ahnung davon. Bier, Bar und Party ... das kann genauso Laos sein.
Ein Stueckchen sind wir schon in diese Richtung (Xaisamboue) gefahren und sahen auch
nicht mehr Kalaschnikows als ueblicherweise auf der Hauptstrasse. Einer Meinung nach zufolge sind diese zum Jagen. (?) Wie auch immer, die unbewaffneten, als auch die anderen sind nett, und je naeher wir uns der Zone naehern, desto erstaunter, neugieriger und natuerlicher wirken die Menschen. Kinder sind immer der Schluessel zu den Herzen der Menschen, sie haben keine Vorurteile und sind immer verspielt, stets mit einem Laecheln. Das ist wunderschoen. Erwachsene zeigen oft mehr Zurueckhaltung, aber nur solange bis wir freundlich gruessen.
Die in der Zone lebenden Hmong wurden schon von den Franzosen missbaucht, und dann kamen die Amis. Die Botschaft war einfach: Wehrt euch, die kommunistischen Vietnamesen wollen euer Land. So wurden sie bewaffnet und trainiert von der CIA. Ausserdem versprachen die Amis, den von China geflohenen Hmong, Unabhaengigkeit. Und so wurde die Armee der Secret Army aufgestellt. Dies waren die ersten 10 000 Kaempfer, die John F. Kennedy fuer den Kampf gegen den Kommunismus opferte. Noch bevor Infantrie gesandt wurde. Diese Armee gibt es immer noch. Laos ist das meistbombardierte Land der Welt. Die Minenraeumer schaetzen, dass es noch 150 Jahre dauern wird, bevor der Grossteil geraeumt ist. Heute sahen wir die Ebene der Tonkruege, wir haben uns immer brav in den Markierungen bewegt. 120 verschiedene Typen von UXO (Unexploded Ordnance) gibt es zu bergen. Ueberall sehen wir Sprengkoerper, bzw. was davon uebrig ist. In Cafes, verwendet als Futtertroege, oder als Umzaeunung oder im Hausbau.
Mein Geburtstagsgeschenk:
Mein Schatz hat immer noch Schmerzen im Knie, aber auch schon vorher war sie kein grosser Fan von Motorraedern. Mir taugt es hin und wieder. Also bekam ich eine 250 ccm Motocross, um einen Tag vollgas offroad verbringen zu koennen. Fuer 125 km brauchte ich 6,5 h. Ohne unnoetige Pausen, Vollgas. Nun stand ich da, in einem groesseren Dorf in den Bergen. Solche Doerfer kannten wir bereits, da wir solche schon mit Seifen, Heften etc... beschenkten. Das, was in Europa "Allergikerzuchtseife" verwendet wird (uebertriebene Hygiene), sollte in diesem Land Anwendung finden. Hier in Laos mangelt es an Hygieneartikeln und vor allem an deren Anwendung. Alleine Haendewaschen kann hierzulande viele Krankheiten verhindern. Zu spaet, um den Heimweg anzutreten. Also wurde das einzige Guesthouse extra fuer mich aufgesperrt. So fertig war ich selten, und das nur vom Crossen! Die Landschaft war wie erwartet wunderschoen. In der Stadt gab es kein Restaurant, gluecklich wie ich war, hatten die Hmong gerade Neujahr. Und auf deren Fest gab es zumindest einen Papayasalat fuer mich. Am naechsten Morgen, umringt von vielen Personen wie immer, wollte ich zumindest eine Limonade fruehstuecken. Ein junger Mann sprach mich in Englisch an. Erfreut und ueberrascht zugleich, fragte ich nach einem Restaurant. Kein Problem, folge mir, meinte er zu mir. Kurz darauf stellte er mir seine ganze Grossfamilie vor. Und erklaerte mir, dass ein Gast, der hungrig ist, von Hmong Leuten immer etwas zu Essen bekommt! Wir assen im Kreise der Familie Huehnersuppe und Reis. Sein Opa sass vor einer Schuessel, hielt ein Ei und Raeucherstaebchen in seiner Hand und schwaenkte beides. Dabei murmelte er vor sich hin. Die Menschen hier sind Buddhisten, jedoch mit schamanischen Braeuchen. Dieser war gegen die Augenentzuendung seiner Frau. Wow! Was ich hier erleben durfte, war echt beeindruckend. Was waere Reisen ohne Gastfreundschaft? Danke fuer den Ausflug Schatz.
Wer an DER Vollversion interessiert ist, soll uns bitte Bescheid geben, da ich sie an der Stelle nicht veroeffentlichen kann!
Klaus
Dienstag, 18. Dezember 2007
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2 Kommentare:
natürlich bin ich interessiert ...
mehr geschichten.
alles liebe
babsi
Schick mir ein mail an klaus.isele@gmx.at und ich mails dir klaus
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